25. – 26. Oktober 2010  Ι  Merseburg

Mit praktischen Lösungen Veränderungen meistern

Presse Informationen

4. Labor Management Konferenz 2010 in Merseburg:
Mit praktischen Lösungen Veränderungen meistern

Heroldsberg, 19. November 2010 - Im vierten Jahr ihres Bestehens hat sich die Labor Management Konferenz endgültig als fester Branchenevent etabliert. Am 25. und 26. Oktober 2010 nutzten Branchenexperten aus namhaften Hersteller- und freien Prüflaboren die Gelegenheit, konkrete Themen aus der Praxis aber auch Trends aufzugreifen und vor einem interessierten Fachpublikum zu vertiefen. Ein thematischer Schwerpunkt der Konferenz war der Wandel, den neue Technologien und nicht zuletzt steigende Anforderungen als zentrale Treiber im Prüfgeschäft mit sich bringen. Wie gehen die am Prüfprozess Beteiligten damit um? Dazu gab es viele Antworten - und Fragen.


"Dynamische Organisation", "Mein Erlebnis" und "Globalisierung" sind erstmal nur Schlagworte. Für Marktforscher sind es Megatrend-Cluster. Drei von vielen und genau die drei, mit denen sich die Berater von Thessenvitz Marketing im Rahmen einer aktuellen Markt- und Trendanalyse für Technisch-Physikalische Prüflabore professionell auseinander gesetzt haben. Beauftragt wurden sie von der dacore Datenbanksysteme AG, die aus den verschiedenen Szenarien für ihr dynamisches Marktumfeld Optionen und Lösungsansätze für die Zukunft filtert. Und dabei immer wieder auch den Austausch mit den Marktteilnehmern sucht.
Die jährlich stattfindende Labor Management Konferenz (LMK) mit wechselnden Veranstaltungsorten bot dafür erneut einen idealen Rahmen. Ende Oktober in Merseburg nutzten über 50 Fachund Führungskräfte aus Prüf- und Versuchslaboratorien und Zertifizierungsstellen, aus Forschung, Entwicklung, Dienstleistung und Qualitätssicherung die Gelegenheit zum Netzwerken und zum Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus den verschiedenen Branchen – von Automotive über Automation und Bauindustrie bis Medizintechnik, IT oder Kommunikationstechnik sowie private und öffentliche Dienstleister. Und ließen sich ganz nebenbei überraschen vom überwältigend schönen Ambiente mit über tausendjähriger Geschichtsschreibung: dem direkt über der Saale gelegenen Merseburger Domviertel mit Dom, Schloss, Schlossgarten und dem ehemaligen Ständehaus, das heute Kongress- und Kulturzentrum ist und in dem die Veranstaltung stattfand.

"Den Wandel aktiv gestalten"

"Neue Technologien bleiben der zentrale Treiber im Prüfgeschäft und führen konsequent zu mehr Normen und damit verbunden zu höherem Prüfaufwand", sagt Werner Fink, Vorstand der dacore Datenbanksysteme AG. Gefragt seien qualitätvolle Dokumentationen bei gleichzeitig steigendem Zeit- und Preisdruck. Die Kunden seines Unternehmens forderten "die vollständige Transparenz in der Auftragsabwicklung, im Kostencontrolling und im Zeitmanagement bei gleichzeitiger Erweiterung des Servicespektrums und einer aktiven Informationspolitik." Fink und seine Mitarbeiter kennen den Markt und seine Anforderungen. Sie agieren proaktiv, engagiert und sensibel, immer im engen Dialog mit dem Kunden und mit Blick auf das sich wandelnde Umfeld. Eigens dafür hat dacore die bereits erwähnte Markt- und Trendanalyse beauftragt, die sich, basierend auf einer Delphi-Befragung(*) mit möglichen Zukünften und Szenarien im Umfeld der Technisch- Physikalischen Prüflabore befasst. Ersten Auswertungen zufolge rücken neben neuen Technologien die systematische Weiterbildung von Mitarbeitern, permanente Anpassungsinvestitionen, flexibles Agieren durch Datenmanagement, Controlling, automatisierte Dokumentation oder Simulationen, vollständige Transparenz in der Auftragsabwicklung, im Kostencontrolling und im Zeitmanagement, individuelle Systeme, interaktive Kommunikation aller am Prüfprozess Beteiligten in den Fokus. Veränderungen unterliegen insbesondere auch interne Labore, die nach und nach als Kostenstelle geführt werden. ähnlich freien Auftragslaboren müssen sie transparent und mit einem verstärkten Rechtfertigungsdruck im internen, gegebenenfalls aber auch im freien Markt agieren. Die Erfahrungen der acht Referenten und drei mit ausstellenden Partnern - Globalnorm, Weiss Umwelttechnik/Vötsch Industrietechnik sowie Insys Test Solutions - zur LMK 2010 zeigen, dass einige dieser Entwicklungen bereits in der Realität angekommen sind.

Anforderungen eines Technologiezentrums

"Die Software ermöglicht uns eine durchgängige, transparente Organisation", sagt Karl-Heinz Welk, Leiter des Technologiezentrums (TZ) der Schüco International KG mit Sitz in Bielefeld. In Merseburg schilderte er seine langjährigen Erfahrungen mit zunächst intern entwickelter Software und dem Umstieg auf die Software von dacore im Jahr 2005. Im Technologiezentrum, das nahezu alle relevanten Prüfverfahren für Fenster-, Tür-, Fassaden- sowie Solartechnik, aber auch für objektspezifische Systeme anbietet, finden rund 1200 Prüfungen pro Jahr statt. Dazu kommt der Prototypenbau für die Schüco-Entwicklungsabteilungen. Aus der Sicht von Welk würde man bei der Einführung der Software heute sicher einiges anders machen. Was am Ende aber zählt ist, dass es jetzt ein "akzeptiertes, progressiv lebendes System und einen schnell und kompetent reagierenden Dienstleister" gibt. Auf der Agenda stehen jetzt und in absehbarer Zukunft Entwicklungsthemen wie Prozessoptimierung, Aktualisierung des Webportals, Konsolidierung der Anwendungen, Datenmanagement oder Onlinesysteme.

Normen - ein Spinnennetz von Beziehungen

Stefan Klein von der Fujitsu Technology Solutions GmbH (FTS), Augsburg, und seine Kollegen arbeiten schon viele Jahre mit der Software von dacore. Jetzt haben sie sich intensiv mit dem Thema Normenmatrix auseinandergesetzt, um immer up-to-date zu sein und jederzeit einen transparenten überblick zu haben. Dafür hat sich Klein mit den Abhängigkeiten der Normen untereinander, mit zeitlichen Verläufen, Filtermöglichkeiten und dem Verwalten über Beziehungen in den Objekten beschäftigt. Sein Fazit: der einmalige Aufwand - für die Eingabe aller Informationen und das Herstellen der Verknüpfungen - ist hoch, das Wissen über die korrekten Beziehungen muss vorhanden sein, eine Kontrolle (Gegencheck) ist wichtig. Das Vier-Augen-Prinzip ist für ihn unerlässlich. Klare Vorteile: Die Zeitersparnis ist in Summe erheblich und das System ist transparent, weil die Strukturen hinter den Objekten sichtbar werden und man Fehler leichter erkennt. Als nächstes untersuchen die Augsburger Möglichkeiten von (halb-) automatischen Checks bezogen auf neue Normen übers Internet (durch Verknüpfung zu Normendatenbanken) beziehungsweise spezielle Dienstleister.

Auswahlverfahren und Entscheidungskriterien für ein neues System

Das Auswahlverfahren, die Standardisierung und Implementierung von LIMS in drei nationalen und internationalen Geschäftsbereichen – bei Robert Bosch Nordamerika Plymouth, Electrical Drives Toluca, Mexiko und Gasoline Systems Deutschland Schwieberdingen - standen im Mittelpunkt des Vortrages von Ronald Weikinat, Customer Engagement, Robert Bosch GmbH. Die identischen Systeme sind inzwischen jeweils als Stand-alone-Lösungen produktiv im Einsatz. In einer zweiten Stufe will man über die Datenkommunikation zwischen den Geschäftsbereichen nachdenken. Weitere Bereiche haben ihr Interesse bekundet. Ein Thema, das Weikinat besonders am Herzen liegt und das für ihn mit der Schaffung der optimalen IT-Voraussetzung unbedingt einhergehen sollte, ist die Schulung der Mitarbeiter, die so am besten ins Boot geholt werden können.

Sabrina Dean ist Prüfingenieurin beim Arbeitsschutzzentrum Haan, Zentrum für Sicherheitstechnik der Berufsgenossenschaft BAU. Ihre Kunden sind Hersteller von persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) wie Atemschutz, PSA gegen Absturz oder Ertrinken, Fuß- und Beinschutzausrüstungen, Kopfschutz oder Schutz- und Warnkleidung. Weil die Performance der vorhandenen Anwendung, einer seit 1997 laufenden, eigen programmierten MS Access Client-/Server-Lösung, immer schlechter wurde, sich die Systemabstürze häuften, die Anforderungen wuchsen und die Programmierung neuer Module sich als zunehmend zeitaufwändig erwies, entschied man sich für die Einführung eines neuen Systems - und für dacore. In ihrem Vortrag stellte Sabrina Dean beide Systeme in einem ausführlichen Vergleich gegenüber. Heute ist die Einführung des dacore Systems zu etwa 65 Prozent erfolgt, auch das neue Auftrags- und Zertifizierungsmodul ist aktiv geschaltet. Rückblickend stellt Dean fest, dass der Aufwand für eine neu zu strukturierende Stammdatenerfassung zunächst schlicht unterschätzt wurde. Jetzt seien die Vorteile jedoch deutlich erkennbar. Die Bearbeitungszeiten bei der Angebotserfassung im neuen System konnten erheblich verkürzt werden. Die Handhabung ist einfach, die Akzeptanz bei den Anwendern gut.

Auch Gunnar Bellingen, Leiter des Labor Prüfservice, VdS Schadenverhütung GmbH, berichtete über Auswahlverfahren und Integration eines (Labor-)Managementsystems, das als Dienstleistungs-, Informations-, Verwaltungs- und Abwicklungssystem auch bereichsübergreifend, genutzt wird. Hier war es besonders wichtig, Schnittstellen zu definieren und geeignete Verfahren zu finden. Aktuell ist die Auftragsverwaltung abgeschlossen. Die Prüfberichte für jede Abteilung sind vereinheitlicht und können automatisiert erstellt werden, so dass auch die Ergebnisse wieder verwertbar sind. Die Ressourcenplanung gehört nach wie vor zu den wichtigen, aber komplexen Themen. Die Zertifizierung wurde als Teilprojekt vorgezogen. Im Projektverlauf habe man viel gelernt, beispielsweise, dass der Projektleiter auch bei einem bereichsübergreifenden Projekt idealerweise ein "Labormann" sein sollte und dass es wichtig ist, die Mitarbeiter wirklich "abzuholen" und unter anderem mittels Schulungen und Präsentationen sowohl Kompetenz als auch Akzeptanz in den Teams zu erzielen.

Kennzahlen und Controlling-Reports, Dokumentationserstellung, Plausibilitätsprü̈fung

Kai Beer von dacore sprach stellvertretend für Martin Boos, Director Engineering Technical Center (ETC) NA, Robert Bosch LCC, Plymouth/USA über Kennzahlen, Controlling-Reports und Laborvergleichbarkeit. Auch bei Bosch in Plymouth hat die Einführung von LIMS die Abläufe in einer komplexen, wachsenden Organisation spürbar verbessert. Bosch hat viele Einzelsysteme durch ein einziges Tool ersetzt. Mit dem Ziel, die bestehenden Prozesse zu vereinfachen, Doppelarbeit zu vermeiden und mehr Transparenz bezogen auf Aufträge und Kosten zu schaffen. Ein Kriterium pro dacore war unter anderem auch deren projektbasiertes Geschäftsmodell anstelle eines Lizenzmodells. Darüber hinaus konnte man auf die postiven Erfahrungen zurückgreifen, die der Bosch-Geschäftsbereich Gasoline Systems GS/ETC in Deutschland bereits seit 2005 mit der Software sammelt, die in 2008 nochmals erweitert wurde. Die erweitete Version bildete das Basissystem für Bosch in Plymouth, dessen Anforderungen in zwei Besuchen vor Ort im Dezember 2008 und Februar 2009 definiert wurden. Nach einer finanzkrisenbedingten Unterbrechung wurde das System innerhalb kürzester Zeit von Oktober 2009 bis Mai 2010 entwickelt und im Mai 2010 eingeführt, 60 Mitarbeiter wurden geschult.
Seit Juni ist die neue Software mit Webinterface, Auftragsverwaltung, Ressourcenmanagement und Terminplanung, automatisierten Reports und integrierten Wifi Barcode Scannern aktiv geschaltet. Jetzt sollen weitere Module neu integriert werden, beispielsweise für das Buchung und Nachverfolgen von überstunden oder für flexible Workflows und Checklisten. Um die Dokumentationserstellung im globalen Geschäftsumfeld und die Automatisierung via "DocWizard" ging es in der Präsentation von Hermann Möhring, Leiter EMV Testcenter Fujitsu Augsburg. Die Augsburger, die bereits seit 2000 mit der Software von dacore arbeiten, wollten den bis dato bestehenden Ablauf mit Reportvorlagen durch ein modifiziertes System ändern mit Ziel: auszuführenden Messungen minimieren und den Prozess zur Dokumentationserzeugung maximal optimieren. Beim neuen System, das noch getestet wird und ab Dezember produktiv gehen soll, läuft bisher alles rund. Die Pflege der Templates ist in Arbeit, der Aufwand dafür hat sich um 80 Prozent verringert. Anstelle eines globalen Reports werden dann für jede Zertifizierung einzelne Reports mit deutlich weniger Aufwand erzeugt. "Die Hauptarbeit war die Strukturierung der Daten", sagt Hermann Möhring im Rückblick.
Stefan Zeitler vom Automotive Quality Lab Regensburg der Continental Automotive GmbH, berichtete über Plausibilitätsprüfungen von Messsystemen im akkreditierten Prü̈fbereich. Für Prü̈farten im Vibrationsbereich wie "Mechanischer Schock" haben die Regensburger zusammen mit der Firma Insys Test Solutions einen transportablen Beschleunigungstester mit autarkem Messsystem entwickelt, der vor einer Prü̈fung sicherstellt, dass die Regelschleifen des verwendeten Testsystems richtig konfiguriert sind und die Prü̈fung mit den geforderten Parametern durchgeführt wird. Messungen mit falsch konfigurierten Testsystemen können so vermieden werden. Durch die Anbindung des mobil einsetzbaren Beschleunigungstesters ü̈ber einen PDA (Personal Digital Assistant) werden die aktuellen Messdaten direkt dem jeweiligen Prü̈fauftrag zugeordnet, in das Labormanagementsystem TestLab Plus ü̈bertragen und dort dokumentiert. Fü̈r die Mitarbeiter konnte der Aufwand somit auf das Notwendigste reduziert werden. Zeitlers Fazit: "Weitere Einsatzmöglichkeiten dieser Kombination hinsichtlich der Messwerterfassung sind für uns auch in anderen Bereichen denkbar."

Innovationen und Ausblick ...

Abschließend berichteten Werner Fink und Joachim Meyer von der dacore Datenbanksysteme AG ü̈ber Neuentwicklungen und Innovationen wie flexible Auswertungen, Dokumentenerstellung, der Umgang mit dem Prü̈fling (Beschreibung, mobile Erfassung, Lagerortverwaltung etc.) oder die Verbindung von Labormanagement- und Messsystemen zur Schaffung von Integrationsmöglichkeiten, die in bewährter Weise auch partnerschaftlich mit anderen Unternehmen angegangen wird. Dazu gehört auch der Aufbau neuer Dienstleistungen wie die Erstellung von Lastenheften und Spezifikationen für neue Kunden mit neuen Projekten, Workshops für Labore zur Ermittlung und Einstellung sogenannter Delta-Spezifikationen, Projektbegleitung und –management beim Kunden vor Ort (weltweit) bis hin zu spezifischen Projekten zur Produktivitätsmessung und -steigerung. Das Unternehmen blickt motiviert in die Zukunft und bleibt garantiert flexibel, weil, so Werner Fink: "DEN Markt gibt es ja gar nicht." Deshalb wird sich zumindest etwas Wesentliches so schnell nicht ändern: dacore entwickelt Individualsoftware.

Alle Vorträge zum Download sowie Impressionen von der Labor Management Konferenz 2010 in Merseburg gibt es im Internet unter www.labor-management-konferenz.de.


Über dacore

Die 1995 gegründete dacore Datenbanksysteme AG in Heroldsberg bei Nürnberg entwickelt individuelle B-2-B-Softwarelösungen für Prüf- und Kalibrierlabore sowie Zertifizierungsstellen. Damit lassen sich moderne Geschäftsprozesse im Labor – von der ersten Kontaktaufnahme über die Auftragsbearbeitung bis zur Rechnungsstellung ideal abbilden. Die Software erfüllt spezifische Anforderungen wie Verwaltung von Prüfmitteln, Prüflingen und Berichten, bedarfgerechte Planungstools, Multiprojektmanagement sowie Messwerteerfassung und prozess- oder kundenspezifische Auswertungen. Labore national und international tätiger Unternehmen und Organisationen aus den unterschiedlichen Branchen wie Medizintechnik, Automotive, IT, Kommunikationstechnik, Bauindustrie, Automation sowie private und öffentliche Dienstleister arbeiten mit Software von dacore.

Weitere Informationen unter www.dacore-dbs.com.


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